Die Sodenhütte im Museum

Die Sodenhütte im Museum.

Die erste Idee für ein Museum in Moordorf entstand im Jahre 1978. Man unterhielt sich über die ehemaligen Lehmhütten, die noch Anfang der 50er Jahr das Bild Moordorfs prägten. Dabei war auch Peter Schallmeier, Lehrer in Moordorf. Seit 1976 war er Mitglied im Südbrookmerlander Kulturausschuss. Die Idee, in Moordorf eine originalgetreue Lehmhütte zu errichten und durch ein kleines Ausstellungsgebäude zu ergänzen, faszinierte ihn immer mehr. Auch einige Dorfbewohner zeigten sich begeistert. Ein bald eingerichteter Arbeitskreis entwickelte konkrete Pläne.

Zwei Hindernisse waren vorrangig zu überwinden:

  1. Die Moordorfer Bevölkerung musste interessiert werden.  Das war nicht einfach. Viele Familien hatten die Not der Kolonie noch deutlich in Erinnerung und vertraten die Meinung, man solle sie in Ruhe lassen mit dem Hüttendorf. „Wir sind froh, dass wir das ganze Elend hinter uns haben.“
  2. Ein geeignetes Grundstück musste gefunden werden.  Schließlich hatte man eines in Aussicht. Es war ein als Müllplatz missbrauchtes Moorgelände. Mehr als ein Jahr dauerte es, bis endlich ein Vertragsabschluss mit den Eigentümern – einer Erbengemeinschaft – zustande kam. Was dann folgte, ist mit den Worten wie „bewundernswert“ oder „idealistisch“ nur unzureichend zu beschreiben.

Daneben wurde die Gründung eines Vereins vorbereitet.

Am 9. Februar 1979 wurde der Verein „Moormuseum Moordorf e. V.“ gegründet.

Hieraus schälte sich bald „der harte Kern“ von rund 25 aktiven Frauen, Männern und Jugendlichen. Annähernd vier Jahre lang trafen sie sich jeden Sonnabend zum Arbeitseinsatz. Das Gelände wurde entrümpelt und mit Sandwegen begehbar gemacht. Nach und nach wurden die ersten Lehmhütten und Häuser errichtet. Viele Arbeitseinsätze waren auswärtig zu leisten, so etwa:

  • Es mussten Baumaterialien aus Abbruchhäusern beschafft werden
  • Für die Dacheindeckung der Hütten wurde 1 ha Roggen erworben und damit, auf herkömmliche Art, das dringend benötigte Langstroh erzeugt.
  • Bei Einsätzen im Wald beschaffte man das Rundholz

Mit Hilfe der Arbeitsverwaltung und anderen Zuschussgebern entstand 1983/84 das erste Ausstellungsgebäude mit integrierter Teestube und einer Wohnung für den Museumswart. Am 13. Juli 1984 wurde die gesamte Anlage feierlich eingeweiht und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Dabei wurde von dem Mitbegründer Enno Schmidt der Ausdruck „Museum der Armut“ geprägt.  Seither kümmert sich der Verein Moormuseum Moordorf e. V. um den Unterhalt der Anlage. Der Verein wendet sich an Sie und lädt herzlich ein, Mitglied zu werden. Das Beitrittsformular finden Sie hier zum Download.